Einige Kandidaten der Freien Wähler Suhl zur Kommunalwahl 2024 (v.l.n.r.): Jennifer Gottwald, Frank Keiner, Enrico Schwarz, Dr. Jens Triebel, Dr. Ruth Bätz und Hermann Klett (Foto: Manuela Hahnebach)
Wir sind unabhängig und stehen damit unter keinem Parteienzwang. Unser Ziel ist es, als Bürger-Vertreter aus vielen gesellschaftlichen Bereichen, ganz unterschiedlichen Alters, aus der Stadt selbst sowie aus den Ortsteilen auch künftig in einer starken Fraktion zu wirken. Wir arbeiten themenspezifisch fraktionsübergreifend mit anderen Stadträten zusammen.
Wir treten weiterhin ein für zukunftsweisende Entscheidungen, die den Bürgerinnen und Bürgern ein gutes Leben in Suhl garantieren.
Wir setzen uns für ein starkes Suhl und eine starke Region ein. Ziel muss sein, dass Suhl als größte Stadt Südthüringens pulsierender Mittelpunkt in einem künftigen Oberzentrum wird und kreisfrei bleibt. Wir Freien Wähler haben uns immer, auch schon in der 12jährigen Amtszeit unseres OB Dr. Jens Triebel, für die Konsolidierung der Finanzen und den Schuldenabbau eingesetzt. Suhl ist nunmehr fast frei von Schulden und kann wieder mit Haushaltsplänen arbeiten, ohne auf das Einverständnis aus Erfurt und Weimar (Landesverwaltungsamt) warten zu müssen. Diese Haushaltspläne sind das A und O für das Wohl einer Stadt – von Investitionen bis zur Unterstützung von Vereinen.
Wichtig aber bleibt: Das Land Thüringen muss endlich den Kommunalen Finanzausgleich (KFA) so anheben, dass die Städte und Gemeinden nicht noch weiter in Schieflage und in noch größere Investitions-Staus kommen. Es muss Schluss sein, dass die Kommunen um Bedarfszuweisungen betteln müssen. Das Geld steht den Kommunen aus den Steuereinnahmen zu.
Die Kreisfreiheit ist für die Bürger unserer Stadt von erheblicher Bedeutung. Sämtliche Gemeinde- und Kreisaufgaben werden bei uns in einem Haus erledigt, zunehmend sogar online. Wir sehen eine gute Perspektive in der neuen Zusammenarbeit der Städte Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen mit dem Ziel, ein attraktives Oberzentrum in Südthüringen zu werden, das zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und zur Förderung der städtischen Entwicklung beiträgt. So kann Abwanderung von Unternehmen entgegengewirkt und die Ansiedlung neuer befördert werden.
Das großzügige Straßennetz unserer Stadt verlangt nach deutlich mehr Zuwendung und Investition. Die Sanierung von Straßen und Gehwegen muss in künftigen Haushaltsjahren stärkere Beachtung finden. Als Stadt in den Bergen sind bei uns neben der Fahrbahn meist auch Stützwände und Brücken sehr kostspielige Vorhaben. Deshalb ist auch weiterhin eine kluge, von Fachexperten vorbereitete Entscheidung zum Ausbaugrad von Straßen dringend erforderlich.
Mit dem umgebauten zentralen Bus- und Bahnhofsareal setzen wir unsere Pläne für ein modernes, vertaktetes ÖPNV-Verkehrsknoten-Konzept um. Wir unterstützen einen thüringenweiten Verkehrsverbund mit schlüssigem Fahrplan und Ticketkonzept. Wir setzen uns für die Stärkung der SNG Suhl/Zella-Mehlis GmbH und deren Kooperation mit benachbarten Verkehrsbetrieben ein.
In unseren Kindergärten bietet die Stadt allen Kindern differenzierte und bedarfsgerechte Betreuungsangebote. Bundesdeutsche Zentren beneiden uns um unsere Einrichtungen, in denen wir durch die demografische Entwicklung zukünftig ein paar hundert freie Plätze haben werden. Bei notwendigen strukturellen Entscheidungen dürfen nicht die kleineren Einrichtungen oder die in den Ortsteilen geopfert werden.
Bei Schulinvestitionen steht derzeit das Förderzentrum in der Aue vor seiner Fertigstellung. Dringenden Sanierungsbedarf haben aber auch die Berufsschule auf dem Lautenberg und das angeschlossene Internat. Die Vielfalt der Schulen in der Stadt ist unbedingt zu erhalten und zu unterstützen. Der Stadtrat muss dafür eintreten, dass das Schulamt die Ausstattung der Suhler Schulen mit Pädagogen, Hortnern und Quereinsteigern nicht vernachlässigt.
Wir haben in der Vergangenheit den Grundstein für die Generalsanierung und Neugestaltung des Stadions in der Aue zum gesamtstädtischen Sport- und Freizeitareal gelegt. Das ist ein Meilenstein in der Sportstättenentwicklung der Stadt Suhl und muss zielgerichtet und schrittweise fortgeführt werden.
Wir wollen die Vernetzung der Aktivitäten in den Bereichen Kultur, Freizeit und Bildung deutlich verbessern und ausbauen. Die Arbeit der Vereine, der freiwilligen Feuerwehren, ehrenamtlicher Initiativen und kultureller Projekte muss unterstützt werden, weil sie ein nicht wegzudenkender Faktor für die Bürger und das Leben in der Stadt Suhl und den Ortsteilen darstellt.
Weiterhin streben wir im Zusammenhang mit einem künftigen Oberzentrum ein Forschungszentrum Holz im Gewerbe- und Bildungsgebiet Suhl-Nord an. Eine höhere Bildungseinrichtung in Suhl ist zwingend, um wieder junge Menschen für Suhl zu interessieren. Ebenso können dadurch neue Arbeitsplätze in Suhl geschaffen werden. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums und der LEG muss dieses Projekt zügig vorangetrieben werden.
Suhl ist in der Lage, trotz schwieriger topografischer Rahmenbedingungen unterschiedlichste Standortsanforderungen zu bedienen. Die Gewerbegebiete sind bis auf wenige Ausnahmen weitgehend belegt. Trotzdem müssen endlich erfolgversprechende Ansiedelungen von weiteren Investoren angestrebt werden, insbesondere im städtischen Gewerbegebiet Sehmar und im bundeseigenen Simson-Gelände. Ortsansässige Firmen müssen unterstützt werden. Die Verbesserung der Breitbandversorgung für ein schnelleres Internet ist vertraglich besiegelt und muss fortgeführt werden. Das Gebiet Suhl-Nord ist als Forschungs- und Bildungszentrum in Kombination mit Gewerbeentwicklung und Wohnen zu entwickeln, so wie es die Planung vorsieht und in Angriff genommen wurde.
Sicherung und Gewinnung von Fachkräften in Suhl sind entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Stadt.
Das 2009 begonnene Stadtentwicklungsprogramm ISEK muss weiter vorangebracht werden. Zwingend sind Sanierungsarbeiten und Investitionen im CCS, insbesondere das Ottilienbad muss umfassend rekonstruiert werden. Das CCS ist ein wichtiges kulturelles und sportliches Zentrum für Suhl und das Umland und hat eine immense Bedeutung.
Wir setzen uns ein für weitere Wohnungsbauvorhaben von privaten Investoren bzw. der Wohnungsgesellschaften, um die Stadt zu modernisieren und Missstände – wie verfallene Häuser oder Ruinen – zu beseitigen. Dem seit Jahren beschriebenen Mangel an hochwertigem Wohnraum wirken inzwischen zahlreiche private Investoren entgegen. GeWo und AWG reagieren auf veränderte Nachfragen im Mietwohnungsbereich insbesondere mit Sanierungen, Veränderungen an Wohnungsquerschnitten, barrierefreien Wohnangeboten und dem Einbau von Aufzügen. Sie ermöglichen auch künftig preisgünstiges Wohnen. Nicht aus dem Blick fallen darf die Errichtung neuer Einfamilienhäuser auf vorhandenen erschlossenen Flächen in Innenstadt- oder Ortsteilbereichen.
Suhl bietet seit Jahren ein überzeugendes Bild im Umgang einer Stadt mit ihren Ortsteilen. Nach der Eingemeindung der nahen Rennsteiggemeinden sehen wir uns in der Pflicht, zeitnah in diesen Orten positive Entwicklungssignale zu setzen. Kein Ortsteil soll sich abgehangen fühlen. Für Gehlberg wird sich die Aufnahme ins Dorferneuerungsprogramm auszahlen. In Schmiedefeld gilt es, nach der Insolvenz der privaten Betreiberfirma das Sportzentrum „Winterwelt“ zu retten und die Gemeinschaftsschule Jenaplan, Haus 2 (vormals Impuls), zum Erfolg zu führen.
Kernstück unserer Ortsteilentwicklung muss es sein, unter Beibehaltung der dörflichen Identität ein starkes Zugehörigkeitsgefühl der Bürger zur Stadt Suhl zu entwickeln.
Mit dem SRH Klinikum haben wir einen wichtigen Partner der medizinischen Versorgung in unserer Stadt. In einem guten Mix aus ambulanter, klinischer und Notfallmedizin wird fast jeder medizinische Bereich abgedeckt.
Allerdings zeigt sich zunehmend, dass in den nächsten Jahren in mehreren Bereichen ein akuter Betreuungsmangel durch fehlende Haus- und Fachärzte zu verzeichnen sein wird. Deshalb werden wir im Stadtrat alles daransetzen, sowohl im Land als auch in der Kassenärztlichen Vereinigung Kräfte zu mobilisieren, die gewillt sind, die vorhandenen Strukturen aufzulösen, um effektivere Betreuungsbereiche zu schaffen. Als Stadt dürfen wir aber auch nicht versäumen, selbst junge Ärzte mit einer ausgesprochen guten Infrastruktur, Super-Angeboten für junge Familien (Wohnen, Kita, Schulen, Hort etc.) für das Arbeiten in unserer Stadt zu werben.
Die Gäste des Thüringer Waldes kennen keine Ortsgrenzen. Sie wollen erlebnisreiche, erholsame, abwechslungsreiche, unbeschwerte Tage verleben. Für uns bedeutet das, stadtbezogene eigene Angebote wie Schwimmhalle, CCS, Waffenmuseum, Kultur- und Konzertangebote und insbesondere den Tierpark weiter zu entwickeln. Wir brauchen eine Stärkung der gemeinsamen Interessen in der Rennsteig- und Biosphärenregion mit neuen Ideen.
Wir bieten den Bürgern größtmögliche Gestaltungsspielräume im Umgang mit den Bäumen in ihren Gärten und Anlagen. Seit einigen Jahren werden in Suhl städtische Bäume aus einer Hand gepflegt, kontrolliert und bewirtschaftet. Das Ergebnis lässt sich sehen. Schritt für Schritt schaffen wir nachhaltige Sicherheit entlang der Straßen und Wege, gestalten biologische Lebensräume und entwickeln ein positives Raumgefühl in der Stadt. Für Spielplätze in unserer Stadt sollte mehr Geld und vor allem mehr kreatives Denken eingesetzt werden. Andere Städte zeigen wie es geht. Wir werden uns deshalb engagiert für den in Planung befindlichen Stadtumbau einsetzen. Vorliegende Ideen, insbesondere für Stadtmitte – wie teilweise Freilegung der Lauter mit Verweilplätzen oder die bessere Nutzung des Herrenteiches für Freizeitgestaltung –, müssen zeitnah umgesetzt werden.
Die Neugestaltung der Ortseinfahrten nach Suhl wird ebenfalls Aufgabe in der Landschaftsgestaltung bleiben. Wohlfühlen beginnt bereits bei der Einfahrt in die Stadt. Auf elektronischen Anzeigetafeln sollten endlich auch unsere erfolgreichen Sportler Würdigung erfahren oder Veranstaltungen angezeigt werden.
Alt werden ist ein großes Lebensglück. Wir möchten, dass wir unseren Menschen, die ihr Leben lang in und für unsere Stadt gewirkt haben, einen würdevollen Lebensabend ermöglichen.
Auf die sich verkleinernden Bewegungskreise und veränderte Mobilität müssen wir im Rahmen unserer Möglichkeit angepasst reagieren. Reduzierte Barrieren, die auf Vernunft begründete Weiterentwicklung unseres bestehenden sehr guten ÖPNV-Netzes, gemeinsame Wohnprojekte und ein neues Verständnis von bürgerschaftlichem Engagement im Bereich der Nachbarschaftshilfe sind Schritte auf diesem Weg. Wir unterstützen den Seniorenbeirat, aber auch Vereine wie „Senioren helfen Senioren“ oder den Behindertenbeirat.
Suhl ist eine Stadt, in der sich Kinder wohlfühlen können. Zahlreiche Spielplätze, viele Kultur- und Sportangebote und ungezählte Möglichkeiten einer individuellen Freizeitgestaltung kennzeichnen die Rahmenbedingungen für unsere Kinder und Jugendlichen. Seit Jahren setzen wir uns deshalb insbesondere für die Vereine und ihre materielle Unterstützung durch die Stadt ein, die Kinder- und Familienarbeit leisten.
Allen Kameraden in der Kernstadt und den Ortsteilen obliegt täglich ein hoher Grad an Einsatz, ihnen ist großer Dank auszusprechen. Um auch in Zukunft die hauptamtliche und oftmals ehrenamtliche Arbeit durchführen zu können, setzen wir uns für die dafür notwendigen Arbeitsbedingungen und Gerätschaften ein. Ein Meilenstein auf diesem Weg war die Fertigstellung der neuen Hauptwache in der Aue für die Feuerwehren.
Die Sicherheit unserer Bürger und der Gäste unserer Stadt ist uns Herzensangelegenheit. Deshalb unterstützen wir für Veranstaltungen unter freiem Himmel die fundierten Sicherheitsstrategien der Verwaltung.
Bedrückend empfinden wir, dass sich im Zusammenhang mit dem zutiefst humanistischen Ansatz, Menschen in Not erstes Asyl in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) auf dem Friedberg zu gewähren, zunehmend Kulturkonflikte, Kriminalität und Angst in unserer Stadt bemerkbar machten. Unhaltbar sind die Zustände in der Einrichtung bei starker Überbelegung. Zwar wurden durch Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen durch Polizei und andere Kräfte bzw. bauliche und soziale Maßnahmen in der Anlage Verbesserungen vorgenommen. Dennoch erfüllt der Freistaat noch immer nicht seine Pflichten gegenüber Bewohnern der EAE als auch Bewohnern des Wohngebietes, der Stadt, gegenüber Geschäftsinhabern und anderen Kräften, die mehrmals in der Woche zu Auseinandersetzungen oder Feueralarmierungen gerufen werden. Der Freistaat hat seine Pflichten 10 Jahre lang vernachlässigt. Wir unterstützen die Ankündigung des Innenministers, die EAE in Suhl 2026 zu schließen.
Jeder muss mit seinem Verhalten selbst einen Betrag zu einem sauberen, geordneten Lebensumfeld leisten. Jede eingesparte Kilowattstunde nützt dem Klima und dem privaten Geldbeutel.
Wer beispielsweise die Wertstoffplätze als private Müllentsorgung nutzt, sogar gefährliche Stoffe dort ablagert, der soll die Säuberung auch bezahlen. Wir fordern mehr Kontrolle ein.
Die Straßenbeleuchtung soll schrittweise weiter auf LED-Lampen umgerüstet werden. Auch Verkehrsberuhigung trägt zum Klimaschutz bei. Wir sehen dafür in unserer Stadt Reserven und werden mitwirken, diese zu erschließen.
Wir haben uns mit dafür eingesetzt, dass ein engagierter Klimamanager aufgrund einer geförderten Planstelle die Arbeit aufgenommen hat und ein Klimakonzept in Erarbeitung ist. Allerdings setzen wir bei den Bürgern auf das Prinzip Freiwilligkeit aus Überzeugung. Bevormundung, Druck und Zwang lehnen wir ab.
Die Stadt Suhl pflegt zu sieben europäischen Städten enge partnerschaftliche Beziehungen, die zu Kaluga ruht jedoch. Hauptaugenmerk der Partnerschaftsarbeit soll auf Austauschen im Bereich Schüler, Sportler und Jugend liegen. Kulturelle Begegnung ist der Schlüssel zu einer europäischen Verständigung, die am besten von Bürgern für Bürger wachsen kann.
Verein Freie Wähler Suhl e.V.